Die Fledermaus – Operette ohne Operettenseligkeit

guylang —  23. Januar 2017 — Kommentiere

Das Theater Neumarkt ZH überrascht mit einer Operette. Wer allerdings einen nostalgisch musikalischen Abend erwartet, wird enttäuscht. Wer sich hingegen blendend amüsieren, sich an Spielfreude, Liebe zum Detail und musikalischen Überraschungen delektieren will, muss die Aufführung besuchen.

Das Ensemble  Foto © Barbara Braun

Das Ensemble
alle Fotos © Barbara Braun

Friederike Heller inszenierte den Klassiker in der schlichten aber vielfältigen Ausstattung von Sabine Kohstedt ohne Berührungsängste, lustvoll, berauschend, intelligent. Die Geschichte – Rache für eine Blosstellung – wird sauber herausgearbeitet, getrunken wird bis zum Exzess – schliesslich huldigt man laut Text «König Champagner I.» –, gesungen wird voller Inbrunst. Markus Reschtnefki hat das Ganze für Flügel, Gitarre, Schlagwerk, Vibraphon und Pauke musikalisch eingerichtet – inklusive Ausflüge zu anderen Komponisten als Johann Strauss – und die Arien und Gesänge dem Ensemble auf den Leib geschrieben. Dieses ist in wunderbarer Laune und läuft im Spiel  zwischen Kitsch und Ernst zu Hochform auf. Allen voran brilliert Jennifer Frank als Stubenmächen – ein Ausdruck, der jedesmal einen Schrei der Entrüstung auslöst – Adele. Ein «Amüsemang» auf ganzer Linie.

Jennifer Frank (Adele) und Simon Brusis (Dr. Blind/Ida/Frosch) Foto @ Barnara Braun

Jennifer Frank (Adele) und Simon Brusis (Dr. Blind/Ida/Frosch)

Jennifer Frank, Lotti Happle (Rosalinde), Simon Brusis Foto © Barbara Braun

Jennifer Frank, Lotti Happle (Rosalinde), Simon Brusis

 

 

 

Keine Kommentare

Sag doch mal was.

Schreibe einen Kommentar

Textformatierung ist verfügbar über HTML. <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*