Openair Kino im Sch\u00f6ntal \u2013 der Anlass hat Kultcharakter und findet bei jedem Wetter statt. Am Donnerstag er\u00f6ffnete \u00abThe Big Lebowski\u00bb den Reigen, der heute Samstag mit \u00abLuna Papa\u00bb, einer Tragikom\u00f6die aus Russland zu Ende geht. Etwa 50 genossen am Donnerstag trotz gemischten Wetters den lauschigen Sp\u00e4tsommerabend.<\/em><\/p>\n

$\"Die$ <\/a>
Die geschenkte Leinwand<\/p><\/div>\n
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\u00dcber dem Rahmen f\u00fcr die Kinoleinwand hockt eine rote Eule, sie scheint zu \u00fcberwachen, was sich auf der Wiese im Sch\u00f6ntal, dem Winterquartier des Circolino Pipistrello, so alles abspielt. Und das ist einiges: Da spielt ein kleines M\u00e4dchen mit dem schwarzen Hund \u00abSeli\u00bb, trudeln Erwachsene ein, turteln Verliebte, plaudern Bekannte. Im Essenszelt werden Hackbraten, Sellerieschnitzel, Kartoffel- und Zucchini-Twister und Salat verkauft, in der Bar \u2013 an der Decke h\u00e4ngen Kronleuchter, die Tischchen sind mit gestickten Tischt\u00fcchern und kleinen Blumenvasen liebevoll geschm\u00fcckt \u2013 Wein, Bier und Kaffee bestellt. Und selbstverst\u00e4ndlich \u00abWhite Russian\u00bb, das Lieblingsgetr\u00e4nk der Hauptfigur \u00abDude\u00bb Lebowski, gemixt aus Wodka, Kaffeelik\u00f6r, Milch und Rahm. Eine einmalige, friedliche und entspannte Atmosph\u00e4re.<\/p>\n
$\"Stimmung$ <\/a>
Stimmung<\/p><\/div>\n
Geschenkte Leinwand<\/strong>
\nDer Himmel ist Wolken verhangen, es hat kurz geregnet, dann zeigt sich zaghaft die Sonne wieder. Ein M\u00e4dchen trocknet die Tische mit einem Fensterreiniger. \u00abWir sind wetterfest\u00bb, sagt Manuel Lindt, \u00abund so schlimm wie letztes Jahr kann es gar nicht werden\u00bb. Da sei man kn\u00f6cheltief im Wasser gestanden. Er ist Betreiber des \u00abWanderkinos\u00bb \u2013 unter anderem zeigte er Filme an den Winterthurer Musikfestwochen. Eben hat er eine Leinwand aus einem Kino in Pf\u00e4ffikon erhalten, das geschlossen werden musste. \u00abSonst h\u00e4tte man sie weggeschmissen\u00bb. Sie ist sie riesig und mit kleinen L\u00f6chern perforiert, damit der Ton aus den Lautsprechern dahinter durchdringen kann. \u00abIch zeige Filme nur analog, sie sind zwar nicht so perfekt wie digitale, doch authentisch. Ich mag das\u00bb, erkl\u00e4rt Lindt. Und weiter: \u00ab\u2039The Big Lebowski\u203a ist 3179 m lang, hat 167\u2019040 Bilder, die auf sechs Rollen gespult sind\u00bb.
\nAuf dem Platz unter freiem Himmel, mit den Holzst\u00fchlen, Tischen, B\u00e4nken und den Zirkuswohnwagen, f\u00fchlt man sich nostalgisch an die Stimmung erinnert, wie man sie aus fr\u00fchen Fellini-Filmen kennt. Damals, als Kino noch ein Ereignis war.<\/p>\n
$\"Bar$ <\/a>
Bar mit White Russian<\/p><\/div>\n
Pelerinen und Decken<\/strong>
\nEs gibt warme Decken und w\u00e4rmende Getr\u00e4nke. Dann dunkelt es ein, die Vorf\u00fchrung kann beginnen. Die Kom\u00f6die der Coen-Br\u00fcder um den Althippie Lebowski, der in den Strudel einer Entf\u00fchrung und einer L\u00f6segeldzahlung von1\u2019000’000 US-Dollar ger\u00e4t, ist irrwitzig, charmant und am\u00fcsant. Die meisten im Publikum kennen den Kultfilm, schmunzeln und lachen. Etwa wenn die Schl\u00e4gerbande ein bissiges Frettchen zum kiffenden Dude in die Badewanne schmeissen. Dass zwischendurch ein kurzer Regenguss Zuschauerinnen und Zuschauer \u00aberfrischt\u00bb, tut dem Genuss keinen Abbruch, schliesslich verteilen die Organisatoren sofort Pelerinen und in der Bar finden sich gedeckte Pl\u00e4tze.
\nNoch gibt es heute Abend Gelegenheit, einen einmaligen Filmabend zu erleben. Auf dem Programm steht \u00abLuna Papa\u00bb mit Moritz Bleibtreu und einer fantasievollen, m\u00e4rchenhaften und abenteuerlichen Reise durch Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan auf der Suche nach dem Vater.<\/p>\n
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Erschienen in \u00abDer T\u00f6\u00dfthaler\u00bb, 5.September 2015<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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