\u00abMorde heute, erbe morgen\u00bb ist das Motto von Hans Gm\u00fcrs Krimikom\u00f6die \u00abRabeneck\u00bb. Am letzten Samstag pr\u00e4sentierte das Ensemble Pirg vor ausverkauftem Turnsaal im Schulhaus Schmidr\u00fcti die Premiere: ein begeisternder Abend mit bester Unterhaltung.<\/em><\/p>\n

$\"Das_Ensemble$ <\/a>
Ensemble Pirg<\/p><\/div>\n
Die Pirger Abendunterhaltung ist legend\u00e4r. Zahlreich str\u00f6men die G\u00e4ste, um die einmalige Stimmung zu geniessen \u2013 aus der n\u00e4heren Umgebung, dazu von weit her die Ausw\u00e4rtigen, aus dem St. Gallischen und dem Thurgau. Imposant ist auch die Zahl der Sponsoren: 43 G\u00f6nnerinnen und G\u00f6nner zeugen von Beliebtheit und Wichtigkeit des Anlasses. Und sie kommen alle auf ihre Kosten. Das beginnt bei den ausgezeichneten \u00c4lplermagronen mit Apfelmus \u00fcber k\u00f6stliche, selbstgemachte Torten und Kuchen, einer ausgesprochen reichhaltigen Tombola bis zum Tanz mit dem frisch aufspielenden Albin Hasler. Und selbstverst\u00e4ndlich mit dem locker von der Leber weg gespielten St\u00fcck \u00abRabeneck\u00bb.<\/p>\n
Ein Testament inspiriert die Fantasie
\nEs ist spannend: im abgelegenen Hotel Rabeneck logiert der alternde, aber dank der Klatschillustrierten noch bekannte Hollywoodstar Hector Lorenz mit seiner blonden Begleitung Uschi Schnebeli. Mit Hilfe des Journalisten Bruno Hirzel will er seine Memoiren verfassen. Hoteldirektor Max H\u00fcgi und Barmaid Carmen verw\u00f6hnen ihren Gast. Abgestiegen ist auch Dr. Urs Castelberg, der statt einen Kongress zu besuchen lieber die N\u00e4he von Carmen sucht. Da platzt Frl. Susanna Oberholzer in diese Einsamkeit, sie hat die Ber\u00fchmtheit aufgesp\u00fcrt und sich ihm auf die Fersen geheftet. Die N\u00e4hschullehrerin schreibt Krimis und ist begeisterte Hobbydichterin. In Leserkreisen ist sie als \u00abSargnagel Susi, die Lehrerin mit der Leiche im Schrank\u00bb bekannt. Sie verf\u00fcgt \u00fcber eine glasklare, scharfe Logik und weiss, dass Hector Lorenz ein Testament hinterl\u00e4sst, das Menschen \u00e4usserst grossz\u00fcgig bedenkt, die ihm in den letzten Tagen vor dem Hinschied Liebes, Nettes zukommen liessen \u2013 und vor allem der Dame, die zuletzt sein Bett teilt. Dieses Wissen weckt in allen Anwesenden Begehrlichkeiten. Sie schmieden Pl\u00e4ne und Strategien, um ans winkende Verm\u00f6gen zu kommen\u2026<\/p>\n
$\"Publikum\"$ <\/a>
Im Publikum<\/p><\/div>\n
Hochmotiviertes Ensemble
\nSch\u00fcttelreime wie \u00abEs war einmal ein braver Hai, frass statt Menschen Haferbrei\u00bb, Situationskomik, \u00fcberraschende Wendungen und eine liebevolle Sorgfalt zu Details \u2013 so prangt auf einem herumh\u00e4ngenden, echten \u00abBlick\u00bb die auf das St\u00fcck bezogene Schlagzeile \u00abHector hinter der Kulisse\u00bb \u2013, sorgen f\u00fcr zahlreiche Lacher im Publikum. Dazu das hochmotivierte Ensemble: Fredi Gadient als graumelierter Star, Yvonne Meier als h\u00fcbsche, M\u00e4nner verf\u00fchrende Blondine, Michi Lauener als geschniegelter Journalist, Silvano Lehmann als souver\u00e4ner Hoteldirektor, Nicole Erne als spielfreudig \u00fcberzeugende Carmen sowie Andri Furrer als zynischer Arzt auf Seitensprung. Und dann Conni Z\u00e4ngeler, die \u00fcberlegene, intelligente und der Improvisation m\u00e4chtige treibende Kraft Susanna Oberholzer. So unterbrach sie beispielsweise die Handlung, weil ein Subaru falsch parkiert war und stieg problemlos wieder in ihre Rolle ein.
\nDie gemeinsam gef\u00fchrte Regie war schl\u00fcssig, Sturmwinde rauschten gruselig vor dem Hotel, der Schluss des zweiten Aktes war professionell getimt: Dunkel, eine fallende Person, Vorhang, Licht im Saal, Pause, Spannung. Ein Aktschluss nach allen Regeln der Kunst.
\nDass sich nach der Vorstellung die Darstellerinnen und Darsteller unters Publikum mischten, sich st\u00e4rkten und plauderten, verst\u00e4rkt den authentischen, sympathischen und famili\u00e4ren Charakter dieses einmaligen Theaterereignisses. Und dass ein Schneegest\u00f6ber die Heimfahrenden \u00fcberraschte, war wie ein weiterer Regieeinfall von diesem herzigen Geheimtipp.<\/p>\n
Erschienen in \u00abDer T\u00f6\u00dfthaler\u00bb, 26. M\u00e4rz 2015<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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