![\"Karrusell](\"https:\/\/www.guylang.ch\/wp-content\/uploads\/2014\/04\/Karrusell-Pipistrello-klein.jpg\" "\\"Karrusell")
<\/a>\nUm es vorwegzunehmen: die 400 am Nachmittag und 250 Personen am Abend waren vom Spiel der Flederm\u00e4use \u2013 \u00abPipistrello\u00bb heisst \u00abFledermaus\u00bb auf Italienisch \u2013 begeistert. Schon vor der Vorstellung herrscht ein buntes Treiben auf dem Platz. Da locken ein Karussell mit Tintenfisch, Seepferdchen und melancholische Melodien aus der Handorgel, duften Grillw\u00fcrste, Spaghettis mit dreierlei Saucen und Getr\u00e4nke und die Zirkusband spielt zum Tanz auf. Die Atmosph\u00e4re ist fr\u00f6hlich, friedlich, die Einstimmung auf die Vorstellung perfekt. Dann \u00f6ffnet sich das Zelt, die St\u00fchle und B\u00e4nke f\u00fcllen sich, Kinder, Erwachsene und sogar ein Hund warten gespannt auf den Beginn.<\/p>\n
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Bewundernswerte K\u00f6rperbeherrschung<\/span><\/strong> Poetische Geschichte f\u00fcr Kinder und Erwachsene<\/strong>
\nPalmen, Schmetterlinge, Vogelgezwitscher \u2013 kein Zweifel, wir sind im Urwald. Ein Elefant trampelt trompetend vorbei, sein Baby stolpert hinterher. Eine Giraffe, Zebras und die Affenbande tanzen, und h\u00fcpfen, das Leben im Dschungel ist bunt und vielf\u00e4ltig. Pl\u00f6tzlich taucht ein weisses Wesen auf, befremdlich in dieser Umgebung. Es sieht aus wie \u00abeine Kokosnuss von innen\u00bb, wie eines der Tiere feststellt. Schliesslich nimmt sich die Affenmama des Wesens an und nennt es \u00abMacaco\u00bb. Bewohnerinnen und Bewohner eines kleinen Dorfes mit einem reichhaltigen Markt geh\u00f6ren auch in diese Region, eine friedliche Welt. In diese Idylle bricht ein eitler Zoodirektor mit zwei Tierf\u00e4ngern auf der Suche nach exotischen Tieren ein \u2013 das Drama ist vorprogrammiert.
\nDie bestens eingespielte Truppe vom Circolino Pipistrello erz\u00e4hlt die spannende Geschichte mit viel Enthusiasmus, Elan und bewundernswertem Einsatz und faszinierende K\u00f6rperbeherrschung. Da wird gesungen, geklettert, getanzt, mit B\u00e4llen und Keulen jongliert, an Seilen und Trapezen gehangen \u2013 ein h\u00f6chst erfreuliches Vergn\u00fcgen. Die siebzehn Personen kommen aus den verschiedensten Berufen, von Velokurier \u00fcber Textildesignerin zu Lehrerin, um nur einige zu nennen, spielen die verschiedensten Rollen und beherrschen die verschiedensten Zirkustechniken und Instrumente \u2013 ein homogener Haufen heterogener Pers\u00f6nlichkeiten.<\/p>\n
\nDas B\u00fchnenbild und die Kost\u00fcme von Peter Hauser zeugen von enormer Fantasie. Mit einigen Bambusstangen, grossen und kleinen F\u00e4chern und wenigen Requisiten zaubert er Flora und Fauna einer fernen Welt in die Zirkusmanege. Da entstehen mit simpelsten Mittel vielf\u00e4ltige Bilder und Stimmungen. Als Beispiel mag eine kleine Szene gen\u00fcgen: Tierf\u00e4nger und Zoodirektor m\u00fcssen sich durch den undurchdringlichen Dschungel k\u00e4mpfen, immer wieder versperren dicke Bambusse den Weg. Allein zu sehen, wie raffiniert dieses Dickicht hergestellt wird, lohnt den Vorstellungsbesuch. Oder das Feuer, das den Dschungel abbrennt, oder die b\u00f6se Schlange, die sich ein Affenbaby holen will, oder \u2026
\nVon Josune Goenaga und Manuel Schunter stammen Idee und Inszenierung, Marc B\u00e4nteli unterst\u00fctzt das zirzensische Affentheater mit ansteckender Musik, bei der das Publikum mitgeht. Die Personenf\u00fchrung ist sensibel und stimmig, die Einf\u00e4lle witzig, poetisch und \u00fcberzeugend. Etwa die Dressurnummern mit den Leoparden, Flamingos, Seehunden und dem Eisb\u00e4r mit seinen zwei Pinguinen. Die Geschichte sorgt bei Kindern und Erwachsenen gleichermassen f\u00fcr gl\u00fcckliche und strahlende Gesichter.<\/p>\n