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Alle Kurzbesprechungen sind in der \u00abSonntagsZeitung\u00bb erschienen<\/strong><\/span><\/p>\n

Geschichten aus der Kindheit, Urs Schaub, \u00abDas Lachen meines Vaters\u00bb, Limmat<\/strong>
\nWie ein kleiner Gott f\u00fchlt sich der kleine Urs Schaub \u2013 als Kind verbrachte er die Sommer auf dem Bauernhof von Verwandten \u2013, als er die angespannten Pferde alleine lenken darf. Sein Onkel hat ihm die Z\u00fcgel in die Hand gegeben und sich hinten auf den Wagen gesetzt. Doch als sie ankommen ist der Onkel nicht mehr da. Oder er verliebt sich in das schwarz bezopfte Vreneli beim K\u00fche h\u00fcten. Und er erz\u00e4hlt, wie sein Vater das ansteckende Lachen verloren hat. Diese und weitere Kindheitserinnerungen sammelt der Schweizer Schriftsteller in einem kleinen Band. Er zeichnet all die Originalen und \u2013 in aller Normalit\u00e4t \u2013 aussergew\u00f6hnlichen Menschen mit einer meisterhaft beherrschten, lebendigen Sprache, mit der er Gef\u00fchle, Tempo und Emotionen steuert.<\/p>\n

Roman, Lola Lafon, \u00abDie kleine Kommunistin, die niemals l\u00e4chelte\u00bb, aus dem Franz\u00f6sischen von Elsbeth Ranke, Piper
\n<\/strong>Nadia Com\u01ceneci \u2013 mit 14 sprengte das rum\u00e4nische Wunderkind auf dem Schwebebalken die elektronische Anzeigetafel. 10.0 Punkte konnte nicht angezeigt werden, es galt als unm\u00f6glich, die H\u00f6chstnote zu erreichen. Sie stieg\u00a0 zum weltweit bejubelten Kinderstar auf, ein Aush\u00e4ngeschild von Ceau\u0219escus Rum\u00e4nien.
\nDie franz\u00f6sische Journalistin und Autorin Lola Lafon, sie ist in Sofia und Bukarest aufgewachsen, legt mit ihrem Roman die Biografie eines K\u00f6rpers vor, in dem sie das Leben Nadias mittels zahlreicher Quellen rekonstruiert. Es geht ihr dabei weniger um die Person, mehr interessieren sie das Verh\u00e4ltnis eines kommunistischen Staates zu seinen Aush\u00e4ngeschildern sowie Leiden und Selbstdisziplin bis zur h\u00f6chsten sportlichen Spitze. Ein faszinierender Weg, sich mit der Vergangenheit ihres Ursprungslandes auseinanderzusetzen.<\/p>\n

Erz\u00e4hlungen, Alex Capus, \u00abMein Nachbar Urs\u00bb, Hanser<\/strong>
\nEin Grill, f\u00fcnfmal Urs und einmal Alex. In dieser Zusammensetzung treffen sich die Oltener Nachbarn h\u00e4ufig. Sie erz\u00e4hlen, plaudern \u00fcber allt\u00e4gliche, gew\u00f6hnliche und aussergew\u00f6hnliche Dinge und Alex Capus hat das zu einem Band zusammengefasst. Charmant und empathisch kommen die kurzen Geschichten daher, der Schweizer Autor beobachtet genau und erweckt seine Mitmenschen mit einem Augenzwinkern zum Leben. Manchmal wirken die Situationen etwas absurd, oft komisch, immer aber tief menschlich. Etwa wenn die geschiedene Frau von Herbert wieder einen Herbert heiratet und der erste Herbert bei der Trauung dabei ist. Und Capus singt ein Loblied auf Olten, seinen Bahnhof und das \u00fcberschaubare Leben in der Kleinstadt. Bei der genussvollen Lekt\u00fcre wird schnell klar: Olten ist \u00fcberall.<\/p>\n

Roman, Urs Z\u00fcrcher, \u00abDer Innerschweizer\u00bb, Bilger<\/strong>
\nDer junge Student ist neu an der Uni Basel, lebt mit Hegel, Mona und Kati in einer WG und f\u00fchrt Tagebuch. Diese Ausgangskonstellation inspirierte den Schweizer Autor Urs Z\u00fcrcher \u2013 er ist Ressortleiter an der Berufsfachschule Basel \u2013 bei seinem Debut \u00abDer Innerschweizer\u00bb zu einem faszinierenden Roman \u00fcber die Unruhen der Achtzigerjahre. Die Jugendlichen radikalisieren sich mehr und mehr, schliesslich l\u00e4uft eine Aktion aus dem Ruder und es kommt zu einem Krieg in der Nordschweiz. Dabei spielt Z\u00fcrcher raffiniert mit einer Mischung aus Realit\u00e4t, Fiktion, dem banalen WG-Leben mit der Suche nach Liebesbeziehungen und der politischen Konstellation im Kalten Krieg und pers\u00f6nlichen Entwicklungen und Allgemeinheit. Leider f\u00fchrt die Tagebuchform dazu, dass zwischendurch L\u00e4ngen entstehen und sich die Spannung verflacht.<\/p>\n

Roman, Gertrud Leutenegger, \u00abPanischer Fr\u00fchling\u00bb, Suhrkamp<\/strong>
\nStrahlender Fr\u00fchling in London, blauer Himmel, keine Flugzeuge darin, der Vulkan Eyjafjallaj\u00f6kull hat den Flugverkehr lahm gelegt. Der Gedanke an herumfliegende Aschepartikel erinnert die Ich-Erz\u00e4hlerin beim Spazieren durch die pulsierende Stadt an ihre Kindheit in der Schweiz. Und dann fasziniert sie ein junger Mann, der eine Obdachlosenzeitung anbietet \u2013 nicht nur wegen einer krankhaft flammend-roten Gesichtsh\u00e4lfte.
\nF\u00fcr die Schweizer Schriftstellerin Gertrud Leutenegger ist diese Begegnung der Schl\u00fcssel ihres neuen Romans \u00abPanischer Fr\u00fchling\u00bb. In stimmungsreicher und poetischer Sprache schildert sie Erinnerungen und Seelenzustand der Protagonisten, ihre Befindlichkeiten und ihre Suche nach sich selber. Dabei entsteht das farbenreiche Leben von Londons Quartieren, Menschen und allt\u00e4glichen Ereignissen vor den Augen der Leser.<\/p>\n

Roman, Urs Faes, \u00abSommer in Brandenburg\u00bb, Suhrkamp<\/strong>
\nJung sind sie und verliebt \u2013 Lissy und Ron finden sich im Sommer 1938 auf einem Landgut Brandenburg. Dort werden sie und andere Jugendliche vor ihrer Ausreise nach Pal\u00e4stina auf das strenge Leben in einem Kibbuz vorbereitet Zu dieser Zeit duldete die deutsche Regierung diese j\u00fcdischen Landwerke noch. In seinem neuen Roman \u00abSommer in Brandenburg\u00bb beschreibt der Schweizer Autor Urs Faes ein wenig bekanntes Kapitel der j\u00fcdischen Geschichte im nationalsozialistischen Deutschland mittels einer zarten Beziehung. Es gelingt ihm aller schrecklicher Geschehnisse zum Trotz ein poetisches Buch. Seine Sprache ist sorgf\u00e4ltig, seine Menschen einf\u00fchlsam gezeichnet. Und immer wieder keimt in der Tristesse des Alltags die Hoffnung auf ein gl\u00fcckliches Leben in der Ferne.<\/p>\n

Roman, Martin R. Dean, \u00abFalsches Quartett\u00bb, Jung und Jung, 380 S., CHF 34.90<\/strong>
\nLucas Brenner ist Deutschlehrer aus Passion, seine Frau Lisa soeben entlassene Bildredaktorin. W\u00e4hrend sie verzweifelt nach neuen Wegen in ihrem Leben sucht und schliesslich bei der k\u00fcnstlerischen Portr\u00e4tfotografie landet, versucht er seinen Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fclern die Leidenschaft f\u00fcr Literatur einzupflanzen. Dabei stehen vor allem die geheimnisvolle Nadja und Deniz mit seinen t\u00fcrkischen Wurzeln im Mittelpunkt.
\nDem Schweizer Schriftteller Martin R. Dean gelingt mit \u00abFalsches Quartett\u00bb ein subtiles Psychogramm von vier Personen, deren Beziehung sich zwischen Gef\u00fchlen, eigenen Verletzlichkeiten, Suche und Abh\u00e4ngigkeiten abspielt. Pr\u00e4zise beobachtet und klar formuliert, wachsen die Charaktere zu fassbaren Menschen mit all ihrer Verzweiflung, Sehnsucht und den Versuchen, sich selbst zu finden.<\/p>\n

Roman, Banana Yoshimoto, \u00abDer See\u00bb, aus dem Japanischen von Thomas Eggenberg, Diogenes<\/strong>
\nChihiro wohnt schr\u00e4g gegen\u00fcber von Nakajima, sie bemerken sich, winken sich zu, f\u00fchlen sich gegenseitig angezogen und leben schliesslich zusammen. Doch sie sind kein \u00abnormales\u00bb Liebespaar \u2013 es liegt ein unergr\u00fcndliches Geheimnis aus der Vergangenheit zwischen ihnen. Filigran, behutsam und empathisch zeichnet die japanische Erfolgsautorin Banana Yoshimoto die Beziehung der zwei jungen, verletzlichen Menschen. Durch die Augen des anderen finden sie zu sich selber, ihre Reise an einen tiefschwarzen See wird zum Schl\u00fcssel der Liebesgeschichte. \u00abDer See\u00bb bezaubert durch eine unerh\u00f6rte Leichtigkeit und Poesie.<\/p>\n

Roman, Woody Guthrie, \u00abHaus aus Erde\u00bb, Eichborn
\n<\/strong>Der Sandsturm jagt heulend durch alle Ritzen der einfachen Holzh\u00fctte. Logisch, dass Ella und Tike vom Bau eines Hauses aus Lehmziegeln tr\u00e4umen. Doch weder Land- noch Besitzverh\u00e4ltnisse lassen dies zu, der Boden geh\u00f6rt der Bank.
\nDer charismatische Folks\u00e4nger Woody Guthrie (1912\u20131967) \u2013 Idol von Bob Dylan und Bruce Springsteen \u2013 hinterliess einen einzigen Roman, Johnny Depp hat ihn 2013 im englischen Original herausgegeben. Guthries Sprache ist unverbl\u00fcmt. Oft wird er jedoch ausufernd. Dennoch, ein lesenswertes Zeitdokument aus dem l\u00e4ndlichen Amerika der Vierzigerjahre. (gal) **<\/p>\n

Tagebuch, Wolfgang Herrndorf, \u00abArbeit und Struktur\u00bb, Rowohlt<\/strong>
\n\"Herrndorf\"<\/a>\u00abMeine Angst vorm Strassenverkehr ist wieder nahe null. Nirgends gegengefahren. Einen Eichelh\u00e4her gesehen, einen Hasen, ein Eichh\u00f6rnchen und eine Schlange.\u00bb Ein Blogeintrag von Wolfgang Herrndorf (1965 bis 2013), der exemplarisch seine Kunst der Verdichtung zeigt. Nachdem der preisgekr\u00f6nte Autor des Bestsellerromans \u00abTschick\u00bb 2010 die Diagnose \u00abb\u00f6sartiger Hirntumor\u00bb erhalten hatte, verging er nicht in Selbstmitleid, sondern entschied sich f\u00fcr \u00abArbeit und Struktur\u00bb. Jetzt erscheinen die Texte als Buch. Ein faszinierendes Zeugnis, wie er mit Krebs lebte: verzweifelt, voller Hoffnung, sarkastisch. (gal)****<\/p>\n

Roman, J\u00fcrg Amann, \u00abDie erste Welt\u00bb, Nimbus<\/strong>
\nHeiter sind die Erinnerungen an seine Kindheit, ernsthaft und genau \u2013 J\u00fcrg Amann (1947 bis 2013) hinterl\u00e4sst als letztes, wunderbares B\u00fcchlein \u00abDie erste Welt\u00bb. Er entf\u00fchrt ins \u00abDorf\u00bb \u2013 so die Bezeichnung des Quartiers im Norden von Winterthur \u2013, wo die Kinder noch auf der Strasse V\u00f6lkerball spielen konnten, der Milchmann die Milch \u00abmit einer metallenen Sch\u00f6pfkelle\u00bb aus einer grossen Kanne in den Milchkessel f\u00fcllte und Bauer D\u00e4hler mit dem Pferdegespann Fr\u00fcchte und Gem\u00fcse verkaufte.
\nDort w\u00e4chst der Schweizer Autor auf, dort erlebt er Kindheit, Jugend und langsames Erwachsenwerden. Er tupft die Bilder der Erinnerung sensibel, glasklar und stilistisch brillant. Sie tauchen auf, scheinbar ungeordnet. Jede Episode erh\u00e4lt einen, nur einen einzigen Satz, der zu einem l\u00e4ngeren Abschnitt anw\u00e4chst. Genau so, wie Geschichten vor dem geistigen Auge auftauchen \u2013 eine Flut von Momentaufnahmen, ohne innezuhalten. Hier kommt Amanns St\u00e4rke zum Zug, seine stille Erz\u00e4hlkunst moduliert zu einem meisterhaft komponierten Portr\u00e4t der \u00abWelt, die man vorfindet, wenn man auf die Welt kommt\u00bbTrotz der Leichtigkeit des Romans, ist stets auch der Tod allgegenw\u00e4rtig. Sei es bei der Schildkr\u00f6te, die von einem Auto \u00fcberrollt wird, oder beim Pferd, das durchbrennt, in ein Schaufenster f\u00e4llt und an der Schnittwunde verblutet. Die Konfrontation mit dem Tod ist ein zentrales Motiv im Werk von J\u00fcrg Amann, hier hat sie jedoch nichts Schweres, Belastendes, f\u00fcr Verzweiflung ist kein Platz. Der Tod ist einfach zur Welt und zum Leben geh\u00f6rig, ein selbstverst\u00e4ndliches Puzzleteil in der Abfolge des Lebens.
\nUnd auch hier: Die Mutter ist ein weiteres wesentliches Thema f\u00fcr J\u00fcrg Amann. Die Auseinandersetzung mit ihr pr\u00e4gt sein Denken. F\u00fcr \u00abRondo\u00bb, wo die Pflege der schwerbehinderten Mutter zum Albtraum wird, erhielt er 1982 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Und 2003 nannte er einen Prosaband gar \u00abMutter t\u00f6ten\u00bb. In seinem letzten, nachgelassenen Roman findet Amann ruhige T\u00f6ne. Er beginnt das Werk, wie sich die Mutter an seinen Bruder und ihn spielend im Garten erinnert, \u00abdrei Tage bevor sie ging\u00bb. Und er beendet es, wie sie \u00abherausgerufen\u00bb wurde, \u00abHeim, wie man sagte\u00bb. F\u00fcr J\u00fcrg Amann ist \u00abDie erste Welt\u00bb sein letzter Roman, ein vers\u00f6hnliches Ende.<\/p>\n

Erz\u00e4hlung, Gerold Sp\u00e4th, \u00abDrei V\u00f6gel im Rosenbusch\u00bb, Lenos<\/strong>
\nFabulieren ist die Lieblingsbesch\u00e4ftigung des Rapperswiler Schriftstellers Gerold Sp\u00e4th. Auch in seiner neuen Erz\u00e4hlung \u00abDrei V\u00f6gel im Rosenbusch\u00bb kostet er sie mit grosser Lust aus: die \u00abstadtbekannte Mademoiselle Hoggh\u00bb breitet ihre weitschweifende Familiensaga aus und erz\u00e4hlt sie bei s\u00fcffigem Weisswein einem bekannten Schriftsteller. Raffiniert verwischt Sp\u00e4th die Grenzen zur Flunkerei, spielt mit seltenen W\u00f6rtern \u2013 beispielsweise \u00abumschralen\u00bb f\u00fcr die wabernden Rauschschwaden einer Zigarre, die ein Gesicht umwehen \u2013 und fasziniert mit seiner bl\u00fchenden Phantasie. Eine kurzweilige Geschichte, die sich am Besten bei einem Glas Wein liest. (gal ****)<\/p>\n

Roman, Lukas Hartmann, \u00abAbschied von Sansibar\u00bb, Diogenes<\/strong>
\nDie Prinzessin auf der Flucht
\nIn \u00abAbschied von Sansibar\u00bb verarbeitet Lukas Hartmann gekonnt das Leben von Emily Ruete (1844\u20131924) <\/em>
\nvon Guy A. Lang
\nSansibar. Auch fu\u0308r den Schweizer Autor Lukas Hartmann, 68, hat dieses Wort einen sehnsu\u0308chtigen Klang: \u00abDie Vorstellung einer fernen, exotischen Insel hat mich an diesem Namen gereizt\u00bb, sagt der Gatte von Bundesra\u0308tin Simonetta Sommaruga. Und als ihm Freunde von einem Museum im ehemaligen Sultanspalast von Sansibar erza\u0308hlten, das der Prinzessin Salme alias Emily Ruete gewidmet ist, war der Schriftsteller elektrisiert. \u00abAbschied von Sansibar\u00bb heisst der neue Roman von Hartmann und handelt von der Lebensgeschichte eben dieser Prinzessin. Der Autor na\u0308hert sich ihr u\u0308ber ihre Kinder an. \u00abSie erschaffen sich durch ihre Imagination eine Mutter\u00bb, sagt er, \u00absie fu\u0308llen die Leerstellen durch die Vorstellung, wie es gewesen sein ko\u0308nnte.\u00bb
\nAm 30. August 1844 kam die Prinzessin Salme als Tochter des Herrschers von Sansibar zur Welt. Die Muslima verliebte sich in den Hamburger Kaufmann Rudolph Heinrich Ruete und wurde unehelich schwanger \u2013 ihr Todesurteil. Sie floh nach Hamburg, heiratete den Deutschen und konvertierte zum Christentum.
\nSchwierige Balance zwischen Orient und Okzident<\/em>
\nDie Probleme begannen, als sie nach dem Unfalltod ihres Gatten die mittlerweile drei Kinder alleine grossziehen musste. Der Drahtseilakt zwischen Orient und Okzident endet fu\u0308r Emily Ruete in Verzweiflung: In Deutschland kam sie unter Vormundschaft, in Sansibar war sie unerwu\u0308nscht. Hartmann, beru\u0308hmt fu\u0308r historische Romane wie \u00abDie Frau im Pelz\u00bb oder \u00abDie Deutsche im Dorf\u00bb, beschreibt akkurat und filigran Situationen und Stimmungen. Grossartig, wie er uns das geheimnisvolle Leiden und Leben von Emily Ruete na\u0308herbringt, nicht zuletzt durch den Originalbrief von ihr an ihren Bruder in Sansibar, den Hartmann als roten Faden durch den Roman zieht.
\nAuch wenn das Buch von Emily Ruete handelt, zentrale Figur ist ihr Sohn Rudolph Said. \u00abEr war am symbiotischsten mit der Mutter verbunden\u00bb, sagt Hartmann. Er beschreibt Said als einen resignierten Menschen, der versuchte, die islamische und die christliche Kultur zu verso\u0308hnen. Hartmann: \u00abSein Verso\u0308hnungswillen machte ihn zum Pazifisten und damit zum Landesverra\u0308ter im kriegerischen Deutschland von 1914.\u00bb Hartmanns Roman ist ein Zeitdokument, in dem politische Interessen und Intrigen pra\u0308gend werden fu\u0308r ein Familienschicksal.<\/p>\n

Roman, Franz Hohler, \u00abGleis 4\u00bb, Luchterhand<\/strong>
\nDer Unbekannte hilft Isabelle den Koffer aufs Perron zu tragen, dann bricht er tot zusammen. Damit fallen nicht nur ihre Ferien auf Stromboli ins Wasser, ihr allt\u00e4gliches Leben wird umgekrempelt und sie findet sich in einer vertrackten Situation wieder. Franz Hohler gestaltet seine Geschichte spannungsgeladen wie ein Krimi. Er erz\u00e4hlt sie locker, mit viel Humor, bringt aktuelle Themen \u2013 etwa Rassismus, uneheliche Kinder in fr\u00fcheren Zeiten oder alleinerziehende M\u00fctter \u2013 \u00a0auf den Punkt, ohne aufdringlich zu werden. (gal) ****<\/p>\n

Martin Walker, \u00abFemme fatale\u00bb, aus dem Englischen von Micheal Windgassen, Diogenes<\/strong>
\nDie Leiche der Frau, die im Boot den flussabw\u00e4rts treibt, ist nackt, mit einem seltsamen Tattoo verziert. Und als in einer der H\u00f6hlen im franz\u00f6sischen P\u00e9rigord ein blutiger Ziegenkopf sowie schwarze Kerzen gefunden werden, ist Bruno, Chef de Police von Saint-Denis, \u00e4usserst gefordert. Der schottische Autor Martin Walker schafft es in seinem f\u00fcnften Bruno-Roman, Gem\u00fctlichkeit und Spannung zu paaren. Dabei ist ihm \u00abSavoir vivre\u00bb ebenso essenziell, wie die Aufkl\u00e4rung des Verbrechen \u2013 eine gen\u00fcssliche Lekt\u00fcre. (gal) ****<\/p>\n

Andrea Sawatzki, \u00abEin allzu braves M\u00e4dchen\u00bb, Piper<\/strong>
\nDie junge Rothaarige hockt in einem gr\u00fcnen Paillettenkleid unter einer Tanne, abwesend, sie weiss nicht mehr, wie sie dahin gekommen ist. Erst eine Psychologin kann mit viel Geduld ihre Geschichte entlocken.
\"Ein<\/a>Ungef\u00e4hr gleichzeitig wird die nackte Leiche eines erschlagenen, alten Mannes gefunden. Andrea Sawatzki \u2013 die deutsche Schauspielerin ist vor allem durch die Rolle als Tatort-Kommissarin bekannt \u2013 legt in ihrem ersten Roman einen psychologisch raffinierten Plot vor. Doch trotz eindringlicher Schilderungen und fl\u00fcssigem Stil bleibt das Gef\u00fchl von Clich\u00e9s und Plattit\u00fcden. (gal) **<\/p>\n

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Martin Suter, \u00abAllmen und die Dahlien\u00bb, Diogenes<\/strong>
\nDas entwendete Dahlien-Bild von Henri Fantin-Latour wird auf etwas \u00fcber Zwei Millionen gesch\u00e4tzt. Da es bereits als Gestohlenes zu Dalia Gutbauer gelangte, kann die reiche Besitzerin die Polizei nicht einschalten. Also engagiert sie den eleganten Johann Friedrich von Allmen mit seinem Team Carlos und Mar\u00eda. Der Schweizer Erfolgsautor Martin Suter entf\u00fchrt in seinem neuen Roman in die nostalgische Welt der Luxushotels. Sein Stil ist gediegen, charmant seine Figuren und angenehm unspektakul\u00e4r \u2013 dennoch spannend und \u00fcberraschend \u2013 seine Geschichte. (gal) ****<\/p>\n

Erich K\u00e4stner, \u00ab\u00dcber das Verbrennen von B\u00fcchern\u00bb, Atrium<\/strong>
\n1933, 10. Mai \u2013 Erich K\u00e4stner stand auf dem Opernplatz in Berlin vor einem brennenden Scheiterhaufen. Er musste mit eigenen Augen ansehen, wie nationalsozialistische Schergen seine B\u00fccher \u00abhinrichteten\u00bb. Im Oktober 1965 verbrannten jugendliche Christen wieder B\u00fccher \u2013 von Camus, Sagan, Nabokow, Grass und \u2013 wieder von Erich K\u00e4stner. In dem schmalen B\u00e4ndchen wider das Vergessen sind vier Texte versammelt, in denen der Schriftsteller seine Betroffenheit und Analysen zu den schrecklichen Vorg\u00e4ngen schildert: \u00abDas blutige Rot der Scheiterhaufen ist immergr\u00fcn\u00bb. (gal ****)<\/p>\n

John Rosselli, \u00abGiuseppe Verdi, Genie der Oper\u00bb, aus dem Englischen von Michael Bischoff, C. H. Beck<\/strong>
\nEin einfacher Mensch war Giuseppe Verdi bestimmt nicht \u2013 er war gesch\u00e4ftst\u00fcchtig, professionell, leidenschaftlich. Er verlangte von allen, sich seiner Kunst unterzuordnen, stritt sich seinen Librettisten, Verlegern und der Zensur. Der englische Historiker John Rosselli zeichnet in seiner anspruchsvollen Biographie ein pr\u00e4gnantes Bild des italienischen Komponisten und Gutsherrn, der sehr genau wusste, dass Einnahmen ein Gradmesser f\u00fcr Erfolg sind. F\u00fcr die spannende Lekt\u00fcre ist es von Vorteil, wenn Leserinnen und Leser auch die seltener gespielten Opern pr\u00e4sent haben, musikalische Details sind Rosselli wichtig. (gal) ****<\/p>\n

Eveline Hasler: \u00abMit dem letzten Schiff\u00bb, Nagel & Kimche<\/strong>
\nFranz Werfel und seine Frau Alma, Walter Mehring, Heinrich und Golo Mann \u2013 zweihundert Namen standen auf der Liste von Varian Fry, als er 1940 nach S\u00fcdfrankreich geschickt wurde. Nachdem die Deutschen Frankreich besetzt hatten, sollte der Amerikaner die meist j\u00fcdischen Pers\u00f6nlichkeiten vor der Deportation retten und ihnen die Ausreise in die Freiheit erm\u00f6glichen. Eindringlich, bewegend und unpathetisch schildert Eveline Hasler Verzweiflung und \u00c4ngste der Fl\u00fcchtlinge, die illegale und aufopfernde Arbeit Frys, sowie Hoffnung und Menschlichkeit in Zeiten der Unmenschlichkeit. Ein geschichtlicher Roman der unsentimental die Schrecken einer entsetzlichen Epoche aufleben l\u00e4sst. (gal) ****<\/p>\n

Stephen King, \u00abJoyland\u00bb, aus dem Englischen von Hannes Riffel, Heyne<\/strong>
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\"Joyland\"<\/a><\/p>\n

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Adam Johnson, \u00abDas geraubte Leben des Waisen Jun Do\u00bb, aus dem amerikanischen Englisch von Anke Caroline Burger, Suhrkamp
\nTipp der Woche<\/strong>
\n\u00abIn Nordkorea wurde man nicht zu etwas geboren, man wurde zu etwas gemacht\u2026\u00bb \u2013 diese Aussage aus dem Roman \u00abDas geraubte Leben des Waisen Jun Do\u00bb begleitet Leserinnen und Leser w\u00e4hrend der gesamten Lekt\u00fcre. Wie der Titel besagt, ist die Hauptfigur Pak Jun Do ein Waisenknabe, der zun\u00e4chst daf\u00fcr ausgebildet wird, in der v\u00f6lligen Dunkelheit eines Tunnels zu k\u00e4mpfen, seinen Hunger zu bez\u00e4hmen und dank eines ausgekl\u00fcgelten Trainings Schmerzen und Folterungen zu \u00fcberleben. Sp\u00e4ter kidnappt er auf Befehl japanische Staatsb\u00fcrger, landet als Spion auf einem Fischkutter und gelangt \u2013 immer vom Staat vorbestimmt \u2013 auf abenteuerliche Weise mit einer politischen Delegation nach Texas. Dann gelangt der naive Protagonist, der von Abenteuer zu Abenteuer stolpert, in den innersten Machtzirkel von Kim Jong-Il.
\nF\u00fcr sein beeindruckendes Werk erhielt der US-amerikanische Schriftsteller und Collegeprofessor Adam Johnson den diesj\u00e4hrigen Pulitzer-Preis. Er verlegt die Handlung in das Land, das in letzter Zeit durch seine provokative Haltung in die Schlagzeilen gelangt ist. Zwar hat Johnson auf einer pers\u00f6nlichen Reise durch Nordkorea sorgf\u00e4ltig recherchiert, dennoch, eine objektive Sicht von der diktatorisch regierten Volksrepublik gibt es nicht. So legt er einen hinreissenden Roman vor, der \u00e4usserst spannend ist und einen m\u00f6glichen Blick in das unbekannte, geheimnisvolle Land erlaubt. Zwar gehen die drastischen Schilderungen von Folterungen, geheimen Verliesen und Erziehungslagern manchmal an die Grenze, dennoch, die raffinierte Geschichte ist gespickt mit zynischem Humor, einem sensiblen Blick auf Einzelschicksale, unrealistischen Handlungselementen und einem ausgepr\u00e4gten Sinn f\u00fcr Dramatik. (gal) ****<\/p>\n

Stephan P\u00f6rtner, \u00abMordgarten\u00bb, Applaus<\/strong>
\nDer Tote im Hof der Siedlung ist das Opfer einer \u00fcber den Sch\u00e4del gezogenen Weinflasche. Der M\u00f6rder ist schnell gefunden \u2013 George, ein Alkoholiker. F\u00fcr den Abwart Edi Zingg ist er jedoch der Falsche, also begibt er sich auf Suche nach dem Richtigen. Der Z\u00fcrcher Autor Stephan P\u00f6rtner pr\u00e4sentiert mit \u00abMordgarten\u00bb einen Kriminalfall der eher biederen Sorte. Dennoch \u2013 leicht ironisch, locker erz\u00e4hlt und mit genau charakterisierten Personen trifft er den Alltag in einer Genossenschaftssiedlung. Nicht zuf\u00e4llig, ist der Krimi doch ein lesenswertes Auftragswerk zum Jubil\u00e4um des Verbands der Wohnbaugenossenschaften. (gal) ***<\/p>\n

Nick Dybek, \u00abDer Himmel \u00fcber Greene Harbor\u00bb, \u00fcbersetzt von Frank Fingerhuth, mareverlag<\/strong>
\nSeit Generationen ist Alaska Ziel der Krabbenfischer \u00a0von Loyalty Island, die stolz auf ihren harten Beruf sind. Sie \u2013 darunter der Vater von Cal \u2013 verlassen ihre Familien f\u00fcr ein halbes Jahr und bringen reiche Beute. Alles geht seinen gewohnten Gang bis der alte Patron stirbt und sein Sohn Schiffe und Fischereirechte verkaufen will, ihr Leben also existenziell bedroht ist. Nick Dybek erz\u00e4hlt die spannende Geschichte dieser einfachen Menschen voller Verstrickungen in Traditionen und\u00a0 Familienbeziehungen, aus Sicht des vierzehnj\u00e4hrigen Cals. Ein starker Debutroman, \u00fcberzeugend, dicht, differenziert. (gal) ****<\/p>\n

\"Wagner\"<\/a><\/p>\n

Sarah Quigley: \u00abDer Dirigent\u00bb, Aufbau
\nDer Erstausgabe liegt eine CD mit der 7. Symphonie von Schostakowitsch bei.<\/strong>
\nHunger, K\u00e4lte und Ersch\u00f6pfung \u2013 die wenig \u00fcbriggebliebenen Orchestermusiker des Leningraders Rundfunkorchester brechen beinahe zusammen. Doch Dirigent Karl Eliasberg \u2013 selbst am Rand seiner Kr\u00e4fte \u2013 probiert 1941 unerbittlich die 7. Symphonie von Schostakowitsch, komponiert unter schwierigsten Umst\u00e4nden. Das Werk soll aus dem belagerten und weitgehend in Tr\u00fcmmern liegenden Leningrad als Zeichen des \u00dcberlebenswillen \u00fcber Rundfunk verbreitet werden. Die neuseel\u00e4ndische Autorin Sarah Quigley beschreibt intensiv und poetisch den unerbittlichen Kampf ums t\u00e4gliche Leben und die Schaffenskraft von Menschen in schrecklichen Situationen. Dabei mischt sie gekonnt Fakten und Fiktion, schafft ein lesenswertes, sensibles Portr\u00e4t \u00fcber Musik, Schostakowitsch und Leningrad. (gal) ****<\/p>\n

Maarten <\/strong>\u2019t Hart, \u00abUnter dem Deich\u00bb, aus dem Niederl\u00e4ndischen von Gregor Seferens, Piper, 269 S., CHF 32.90<\/strong>
\nLiebevoll und blumig erz\u00e4hlt der niederl\u00e4ndische Schriftsteller Maarten \u2019t Hart in einem ersten Teil des Romans von den Menschen seiner Jugendzeit. Er erweckt skurrile, gottesf\u00fcrchtige Personen zum Leben, die \u00abunter dem Deich\u00bb wohnen \u2013 dort wo jeder Gulden umgedreht werden muss. Zweiter Teil, \u00abDer Kreisel\u00bb: Auch Clazien stammt von unten, schafft es aber auszubrechen und nach \u00aboben\u00bb zu entrinnen.
\nW\u00e4hrend der Autor im ersten Teil eine spannende Begegnung mit einer betulichen und dennoch bedrohlichen Welt voller Leben zaubert, wirkt der rastlose Ehrgeiz im zweiten Teil etwas aufgesetzt und brav. (gal) ***<\/p>\n

\"Regenbogentruppe\"<\/a><\/p>\n

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\nFranziska H\u00e4ny, \u00abDer Rote Norden\u00bb, weissbooks.w<\/strong>
\nIhr totgeglaubter Bruder Martin ruft an und bestellt Sophie an die Beerdigung einer Tante. Sie folgt dem Ruf und entdeckt, dass ihre Tante zwar hilfebed\u00fcrftig ist, aber noch lebt. Als Martin sie noch nach Imalo in den \u00abRoten Norden\u00bb bestellt, ist ihre Welt v\u00f6llig durcheinander. Franziska H\u00e4ny schickt die Protagonistin in ihrem Deb\u00fctroman \u2013 die Schweizer Autorin ist Jahrgang 1950 \u2013 auf eine Reise, von der nie ganz klar wird, ob Sophie einem emotionalen Ph\u00e4nomen oder einem realen Ziel nachjagt. Psychologisch geschickt erz\u00e4hlt H\u00e4ny den Aufbruch einer \u00e4lteren Frau aus festgefahrenen Gleisen in eine selbstgefundene Freiheit. (gal) ***<\/p>\n

David Grossman, \u00abAus der Zeit fallen\u00bb, Hanser<\/strong>
\nTrauer, die grosse Trauer nach dem stets unfasslichen Tod eines geliebten Menschen \u2013 sensibel und verst\u00e4ndnislos klagt der israelische Schriftsteller David Grossman um seinen Sohn. Er wurde zwanzigj\u00e4hrig im Libanon-Krieg get\u00f6tet. Zwischen antiker Trag\u00f6die, Prosagedicht, poetischer Trauerarbeit und intimer Verzweiflung ist \u00abAus der Zeit fallen\u00bb eine intensive Auseinandersetzung mit Angst, Verlust, dem Leben. Ein Chronist berichtet sachlich das Geschehen, betroffene Personen, die ihre Kinder verloren haben, versuchen mit ihren Gef\u00fchlen klar zu kommen. Ein Buch, das langsam zu lesen ist, ein Buch das weniger betroffen denn nachdenklich macht. (gal)\u00a0 ***<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Alle Kurzbesprechungen sind in der \u00abSonntagsZeitung\u00bb erschienen Geschichten aus der Kindheit, Urs Schaub, \u00abDas Lachen meines Vaters\u00bb, Limmat Wie ein kleiner Gott f\u00fchlt sich der kleine Urs Schaub \u2013 als Kind verbrachte er die Sommer auf dem Bauernhof von Verwandten \u2013, als er die angespannten Pferde alleine lenken darf. Sein Onkel hat ihm die Z\u00fcgel […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[6,1,27,33],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/1157"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=1157"}],"version-history":[{"count":92,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/1157\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1477,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/1157\/revisions\/1477"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=1157"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=1157"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=1157"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}