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reichen einige Jahrhunderte zur\u00fcck \u2013 wurde urspr\u00fcnglich in einem zweiarmigen Eisen im offenen Feuer gebacken. Oscar R.Kambly, Grossvater des heutigen Besitzers und Verwaltungsratspr\u00e4sidenten, hatte vor genau hundert Jahren die Idee, das Bretzeli nicht nur f\u00fcr die Familie, sondern auch f\u00fcr den Verkauf zu produzieren. Der Keim f\u00fcr die Biscuitfabrik war gelegt.<\/p>\n
Oscar A. Kambly<\/strong> f\u00fchrt die Firma ganz im Sinne des Gr\u00fcnders. Oberstes Prinzip ist Qualit\u00e4t. \u00abIn einem Brief meines Grossvaters steht der Satz: \u2039Kambly-Qualit\u00e4t ist, wenn jede Ver\u00e4nderung eine Verschlechterung w\u00e4re\u203a\u00bb, betont der distinguiert wirkende Unternehmer mit angenehm dunkler Stimme. Qualit\u00e4t bezieht sich nicht nur auf die Produkte. Sie wird von Mitarbeitenden ebenso erwartet wie vom Kader. Denn schliesslich will Kambly mit feinsten Geb\u00e4cken den Kunden ein St\u00fcck Lebensqualit\u00e4t bieten \u2013 etwa um anderen eine Freude zu bereiten oder um sch\u00f6ne Momente zu zelebrieren. \u00abDas k\u00f6nnen wir nicht, wenn wir nicht versuchen selber danach zu leben.\u00bb
\nKambly ist eine traditionsreiche Firma, wobei \u00abtraditionell\u00bb in der urspr\u00fcnglichen Bedeutung gemeint ist. Alte Werte werden erhalten und immer wieder in die heutige Zeit \u00fcberf\u00fchrt. Kambly: \u00abWir glauben daran, dass in dieser schnelllebigen Zeit, in der die Modeerscheinungen kommen und wieder verschwinden, Werte wie Wahrhaftigkeit, Authentizit\u00e4t und pers\u00f6nliches Vertrauen langfristig bedeutsam sind.\u00bb<\/p>\nKonkret wird das Suchen<\/strong> nach steter Verbesserung und Pflegen der obersten Werte in der t\u00e4glichen Arbeit gelebt, in jeder Situation umgesetzt. Einmal im Monat trifft sich das oberste Kader mit dem Human-Resources-Spezialisten des Verwaltungsrates und spricht dar\u00fcber, was es heisst, eine gute F\u00fchrungskraft zu sein. Anhand aufgetretener Tagesprobleme \u00fcberlegen die Beteiligten gemeinsam, wie die Schwierigkeiten gemeistert werden k\u00f6nnen und wie sie eine ideale F\u00fchrungskraft gel\u00f6st h\u00e4tte. Denn: \u00abMan kann nur ein guter Vorgesetzter sein, wenn man ein guter Mensch ist.\u00bb
\nF\u00fcr Oscar Kambly ist ganz klar, dass eine Gemeinschaft \u2013 und ein Betrieb mit \u00fcber 400 Mitarbeitenden ist eine solche \u2013 nur funktionieren kann, wenn eine glasklare hierarchische Ordnung besteht. Entsprechend dem menschlichen K\u00f6per, wo Kopf, Herz oder Nerven jeweils eine andere Funktion \u00fcbernehmen, hat jede Person bei Kambly ein anderes Amt. \u00abDer Pr\u00e4sident ist nicht wichtiger als der Magaziner. Er erf\u00fcllt nur eine andere Aufgabe und tr\u00e4gt nicht die gleiche Verantwortung\u00bb, erl\u00e4utert Kambly. Das Verh\u00e4tnis zueinander ist getragen von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Achtung. Man kennt sich, isst am Mittag gemeinsam an den gleichen Tischen. Dabei gibt es keine Sitzordnung, jeder kann sich hinsetzen, wo er will. Auch der Chef.
\nGlaubw\u00fcrdigkeit und Wahrhaftigkeit haben oberste Priorit\u00e4t, wenn man bei Kambly arbeiten will. Alles, was jeder tut, muss mit diesen Werten \u00fcbereinstimmen. Bei Differenzen und Unstimmigkeiten wird offen dar\u00fcber gesprochen, es ist wichtig, dass jeder in aller Offenheit zu Fehlern steht und sie im Dialog ausger\u00e4umt werden. Das gilt genauso f\u00fcr die beruflichen Qualifizierungen. In Standortbestimmungen und Zielvereinbarungen wird der gemeinsame Weg festgelegt, die Ziele werden dann zusammen verfolgt.
\nKambly will nicht nur eine ideale Gesch\u00e4ftsf\u00fchrung, auch wie der ideale Mitarbeitende aussieht, ist klar. Er beschreibt ihn mit einem Bild: \u00abIch lade alle zu einer Tour auf einen steilen Berg ein und wir verabreden uns f\u00fcr den fr\u00fchen Morgen. Und dann kommt einer in Sandalen und einer ohne Regenschutz. Denen w\u00fcnschen wir einen sch\u00f6nen Tag und lassen sie zur\u00fcck. Denn ohne ausreichendes R\u00fcstzeug gef\u00e4hrden sie sich und alle anderen.\u00bb Freiheit sei des Menschen h\u00f6chstes Gut, das respektiere er bei jedem. Jeder k\u00f6nne arbeiten, wo und was er wolle, \u00ababer wenn er sich f\u00fcr uns entscheidet, dann erwarten wir, dass er voll mitzieht\u00bb.
\nAls Patron der alten Schule sieht sich Kambly trotzdem nicht: \u00abWir sind ein gewinnorientiertes Unternehmen, das ethische Selbstverpflichtungen hat, kein philanthropischer Verein.\u00bb \u00dcber all seinem Handeln steht seine Strategie als Eigent\u00fcmer (siehe Kasten). Dabei stellt er die Fragen, wof\u00fcr er sein Leben, sein Kapital einsetzen und mit welchen Werten er arbeiten will.<\/p>\n\n
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Die \u00abkompromisslose Qualit\u00e4t\u00bb<\/strong> steht dabei an erster Stelle. Das beginnt beim Einkauf. Weil alle mit der Unternehmung Kambly verbundenen Beteiligten nach M\u00f6lichkeit zu ber\u00fcksichtigen sind, werden die Rohstoffe aus der unmittelbaren Region bezogen. So kommen Mehl und Butter \u2013 so viel wie produziert wird \u2013 f\u00fcr die Bretzeli aus Trubschachen. S\u00e4mtliche Rohstoffe sind ohne Konservierungsstoffe, Aromen und Farben. Die Beeintr\u00e4chtigungen der Hochkosteninsel Schweiz werden wettgemacht durch Kontinuit\u00e4t und Qualit\u00e4t der Produkte, des Personals und die \u00dcbersichtlichkeit der Standorte Lyss und Trubschachen. \u00abBei uns sind mehr als zehn Menschen, die seit \u00fcber 40 Jahren f\u00fcr die Kambly arbeiten\u00bb, freut sich Kambly. Diese Vertrauensbeziehung ist Voraussetzung zur Erhaltung und Weiterf\u00fchrung der \u00abKambly-Kultur\u00bb, sie rechtfertigt das Festhalten an der l\u00e4ndlichen Umgebung des Emmentals. Die Atmosph\u00e4re im Betrieb vermittelt ein Gef\u00fchl der Menschlichkeit und Geborgenheit. Abseits der Hektik anonymer Grossagglomerationen konzentriert man sich auf die eigentliche Arbeit: auf das Produzieren von hochwertigen Backwaren.<\/p>\nDemzufolge verfolgt Kambly keine Aufkaufstrategien.<\/strong> Zwar m\u00fcsse jeder Konsumg\u00fcterhersteller im Umfeld internationalisierten Wettbewerbs wachsen, doch stehe nachhaltiges, qualitatives Wachstum \u00fcber schierer Gr\u00f6sse. Oscar A. Kambly: \u00abDie Frage nach der kritischen Mindestgr\u00f6sse entscheidet sich durch die klare Positionierung und innovative Lebendigkeit im Markt. Was ist die Leistung des Unternehmens? Was die Quelle der Wertsch\u00f6pfung? Welche Kundenbed\u00fcrfnisse befriedige ich im Vergleich zum Wettbewerb?\u00bb So konzentriere sich das Trubschachener Familienunternehmen weltweit auf die Nische im obersten Qualit\u00e4tssegment. Dank seiner \u00fcberschaubaren Gr\u00f6sse, die ein schnelles Reagieren auf Kundenw\u00fcnsche erlaubt, gilt es in der Branche als Technologie- und Innovationsf\u00fchrer. \u00abKambly ist ein Hightech- Unternehmen, wir sind im Bereich Biscuitspezialit\u00e4ten weltweit der modernste Betrieb\u00bb, stellt Kambly fest. Dank der Konkurrenz \u2013 \u00absie ist sehr heilsam, sonst w\u00fcrde man hochm\u00fctig und tr\u00e4ge\u00bb \u2013, welche die Produkte kopiert oder angesichts der \u00dcbers\u00e4ttigung zu Grenzkosten verschleudert, ist Kambly immer wieder aufgefordert, weiter zu gehen und Neues zu kreieren.<\/p>\n<\/div>\n\n
Miniaturisierte feinste Geb\u00e4cke,<\/strong> die auf das Bed\u00fcrfnis \u00abklein, aber fein\u00bb zugeschnitten sind, m\u00f6gen als Beispiel dienen. Sie sind leicht, geschmacksintensiv, luftig und knusprig. Zudem haben sie den Vorteil, dass sie haltbar und damit jederzeit bereit \u00abf\u00fcr die kleine Freude\u00bb sind. Das ist f\u00fcr L\u00e4nder ideal, in denen sich nicht wie in der Schweiz beinahe an jeder Ecke Confiserien befinden. Die Leute k\u00f6nnen sich problemlos einen Vorrat f\u00fcr unerwarteten Besuch halten. Oscar A. Kambly: \u00abIn diesen L\u00e4ndern haben wir eine riesige Marktnische, das ist unser internationales Entwicklungsfeld.\u00bb
\nAuch bei der Art der Verpackung geht der Biscuithersteller auf die Pr\u00e4ferenzen der einzelnen Nationen ein. Japaner lieben die S\u00fcssigkeiten einzeln verpackt, Italiener m\u00f6chten \u00abambiente ed emozioni\u00bb. Kambly: \u00abIn der Aufmachung sind wir marktspezifisch. Sie finden 50-Gramm-P\u00e4ckli am Kiosk, Geschenkdosen und Artkollektionen in Fachgesch\u00e4ften. Aber die Qualit\u00e4t ist immer gleich hoch, es bleibt immer ein Kambly.\u00bb<\/p>\nNeben den Guetzli<\/strong> ist Trubschachen bekannt f\u00fcr die Kunstausstellungen, die alle vier Jahre stattfinden. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sind Mitglied des Kulturvereins, ohne einen Beitrag bezahlen zu m\u00fcssen. Sie gestalten auf freiwilliger Basis das Konzept und die Realisierung. Kambly hilft dabei in der Rolle des Koordinators und Unterst\u00fctzers. Mit den Ausstellungen soll die Schwellenangst vor Kunst abgebaut, das Verst\u00e4ndnis f\u00fcr heutige K\u00fcnstler und ihre Werke aufgebaut werden. Entlang einer Leitidee wie \u00abEigenst\u00e4ndigkeit\u00bb oder \u00abWandel\u00bb f\u00fchren Werke von den Ikonen der Schweizer Malerei \u2013 Hodler, Giacometti oder Anker \u2013 zu heutigen Kunstschaffenden und ihren Interpretationen. Der Brieftr\u00e4ger, der Garagist, die Krankenschwester oder Hausfrau machen sich kundig und stellen die K\u00fcnstler in Referaten der breiten \u00d6ffentlichkeit vor. \u00abIch bin oft als Beobachter bei den Vortr\u00e4gen und ziehe im Stillen den Hut vor diesen Menschen\u00bb, zeigt sich Oscar A. Kambly beeindruckt.<\/p>\n<\/div>\n\n
Privat<\/strong> hat der Fabrikant grosse Freude an klassischer Musik, den bildenden K\u00fcnsten und der Literatur. Sie regen ihn an, bereichern sein Leben. Besonders Jeremias Gotthelf hat es ihm angetan: \u00abEr ist weder ein blasser Bauerndichter noch ein Dichter der Vergangenheit. Seine zeitlose Botschaft geht auf die Grundfragen des Menschseins ein.\u00bb Echte K\u00fcnstler sind immer auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Die Umwelt ver\u00e4ndert sich, aber das Wesentliche am Menschen bleibt seit Plato, Dante oder Goethe gleich. Diese Fragen sind auch f\u00fcr den Fortbestand des Unternehmens von zentraler Bedeutung. \u00abDie Firma Kambly soll von Menschen gef\u00fchrt werden, die Werte in ihrem Leben pflegen wollen.\u00bb Von Menschen und nicht von der B\u00f6rse.
\nWelche Visionen hat Oscar A. Kambly? \u00abIch w\u00fcnsche mir, dass m\u00f6glichst viele Menschen sich daran erfreuen k\u00f6nnen, wenn wir uns gegenseitig Kraft geben. Zwar k\u00f6nnen wir die Welt nicht ver\u00e4ndern. Aber wenn ein Mensch zu Hause einf\u00fchlsam, wahrhaftig, friedlich und hilfsbereit ist, sieht das Leben anders aus. Diese Einstellung tr\u00e4gt er dann an seinen Arbeitsplatz. Wenn zahlreiche Menschen so denken und handeln, entsteht eine v\u00f6llig neue Zukunft.\u00bb<\/p>\nGuy A. Lang<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n
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Zur Person Oscar A. Kambly<\/strong>
\nSchon als Bub hatte der Enkel von Firmengr\u00fcnder Oscar R. Kambly grosse Freude daran, Biscuits nach altem Rezept zu backen, vor allem die legend\u00e4ren \u00abBretzeli\u00bb hatten es ihm angetan. Sp\u00e4ter studierte er Betriebswirtschaft, Wirtschaftsrecht und Marketing. Er und seine Frau Ursula sind alleinige Eigner des Schweizer Unternehmens, das f\u00fcr sein unverkennbares Geb\u00e4ck weltweit bekannt ist.
\nZiele der Eigent\u00fcmer<\/strong>
\n\u00abKambly steht als Marke und Unternehmen f\u00fcr weltweite Markt- und Technologief\u00fchrerschaft f\u00fcr qualitativ hochwertige Biscuitspezialit\u00e4ten. Wir sind bestrebt, die Unternehmensgruppe Kambly in gesunder Entfaltung und in einem Raum der Offenheit und des Vertrauens zu nachhaltiger Wettbewerbsf\u00e4higkeit und Rentabilit\u00e4t zu f\u00fchren, die mit ihr verbundenen Arbeitspl\u00e4tze sowie die st\u00e4ndigen Erneuerungen und die Weiterentwicklung ihrer F\u00e4higkeiten und Strukturen durch langfristige Selbstfinanzierung sicherzustellen. Wir wollen f\u00fcr alle, die mit der Unternehmung verbunden sind und auf unsere Produkte vertrauen, einen Beitrag zur Lebensqualit\u00e4t leisten; dieser Leitidee wollen wir nach bestem Wissen und Gewissen dienen und nach den uns angemessenen Kr\u00e4ften jeden Tag unser Bestes geben.\u00bb<\/p>\n<\/div>\nAuszug aus HR Today 7\/8 2006 <\/a><\/p>\n<\/div>\n <\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Oscar A. Kambly f\u00fchrt das Familienunternehmen Kambly in der dritten Generation. Der Erfolg des Geb\u00e4ckfabrikanten gr\u00fcndet auf kompromissloser Qualit\u00e4t und modernster Technologie. Dazu kommt seine Vision, dass einf\u00fchlsame und hilfsbereite Menschen eine v\u00f6llig neue Zukunft entstehen lassen k\u00f6nnen. 2006 Oscar A. Kambly Am Anfang war das Bretzeli. Das Geb\u00e4ck f\u00fcr festliche Anl\u00e4sse \u2013 die Wurzeln […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[11,1,5,27],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/544"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=544"}],"version-history":[{"count":29,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/544\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":554,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/544\/revisions\/554"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=544"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=544"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=544"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}