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F\u00fcr die Schweizer Familie,<\/a> Nr.33, 08, 2008, habe ich einen Artikel \u00fcber meine Mutter im Pflegeheim verfasst.<\/p>\n

\"\"<\/a><\/p>\n

Dazu f\u00fchrte ich auch ein Interview mit Dr. med. Regula Gm\u00fcnder, der leitenden \u00c4rztin des Stadt\u00e4rztlichen Dienstes Z\u00fcrich. Sie war 2007 verantwortlich f\u00fcr die \u00e4rztliche Versorgung im Pflegezentrum Riesbach.<\/p>\n

GL: Wie ist es, in einer Institution zu arbeiten, in die niemand freiwillig eintreten will?<\/em>
\nDr. R.G: Das ist nicht zwangsl\u00e4ufig so, manchmal kommen Leute auch gerne zu uns und sind erleichtert, wenn sie Verantwortung abgeben k\u00f6nnen. Manche bl\u00fchen gar auf und sehen neue Ziele.<\/p>\n

Wer sind ihre gr\u00f6ssten \u00abSorgenkinder\u00bb?<\/em>
\nAm schwierigsten sind Menschen mit leichten kognitiven Beeintr\u00e4chtigungen die nicht mehr in der Lage sind, alleine zu leben. Sie empfinden ihre Situation als ein grosses Ungl\u00fcck. Die gr\u00f6sste Herausforderung ist, sie m\u00f6glichst gl\u00fccklich zu machen.<\/p>\n

Wie gehen Sie auf Eigenheiten ein und wo verlaufen die Grenzen?<\/em>
\nWir betrachten nicht nur die medizinischen Perspektive der Bewohner sondern auch ihre Lebensumst\u00e4nde, Gewohnheiten, also die ganze Pers\u00f6nlichkeit. Wir versuchen darauf einzugehen und ihnen gerecht zu werden. Die Grenzen liegen dort, wo sie andere einschr\u00e4nken, sich selber gef\u00e4hrden oder ihre Lage nicht mehr selber beurteilen k\u00f6nnen.<\/p>\n

Welche Gebrechen sind typisch f\u00fcr alte Menschen?<\/em>
\nAlte Menschen werden gebrechlich, das heisst, ihr Allgemeinzustand wird schlechter, die Mobilit\u00e4t wird vermindert, die geistigen F\u00e4higkeiten nehmen ab. Mit zunehmendem Alter werden Krankheiten h\u00e4ufiger, es treten oft Schmerzen am Bewegungsapparat sowie Herz-Kreislaufschw\u00e4chen auf.<\/p>\n

Nehmen Demenzkrankheiten zu?<\/em>
\nWeil Demenz mit zunehmendem Alter h\u00e4ufiger auftritt und die Menschen heute immer \u00e4lter werden, nehmen auch Demenzerkrankungen zu.<\/p>\n

Wie ist normalerweise der Kontakt zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern?<\/em>
\nManche k\u00f6nnen sich nicht mehr richtig ausdr\u00fccken. Auch ist man im Alter nicht mehr so tolerant. Da kann es schon zum gegenseitigen Anecken kommen. Es gibt jedoch viele Menschen, die sich gegenseitig helfen. Manche finden\u00a0auch ein \u00abGsp\u00e4nli\u00bb.<\/p>\n

K\u00f6nnen Sie einige Tipps f\u00fcr den Umgang mit den Angeh\u00f6rigen im Pflegheim geben?<\/em>
\nIdeal ist Offenheit, \u00c4ngste sollen mitgeteilt, Erwartungen besprochen werden. Im Gespr\u00e4ch mit der Betreuung erkennt man, welche Massnahmen und M\u00f6glichkeiten realistisch sind. Wichtig ist, dass alle an gleichen Strick ziehen. Wo Situationen f\u00fcr die Betroffenen nicht einsichtig sind, empfehle ich mich als \u00abB\u00f6sewicht\u00bb und \u00fcbernehme die Rolle des S\u00fcndenbocks. Dies, damit zu den Angeh\u00f6rigen ein gutes Verh\u00e4ltnis bestehen bleibt.<\/p>\n

Ab wann brauchen alte Menschen medizinische Hilfe und Unterst\u00fctzung?<\/em>
\nDies h\u00e4ngt vom einzelnen Individuum ab. Wenn mehr und mehr Schmerzen auftreten, Mobilit\u00e4tsst\u00f6rungen zunehmen, und die Demenz ein Ausmass annimmt, welches das Alleinleben gef\u00e4hrlich macht. Beispielsweise wenn die betroffene Person vergisst, ihre Herdplatte abzustellen oder Medikamente einzunehmen. Dann sollte der Hausarzt zusammen mit den Angeh\u00f6rigen Abkl\u00e4rungen treffen.<\/p>\n

Wie soll die Gesellschaft mit alten Menschen in Heimen umgehen?<\/em>
\nDas wichtigste ist Toleranz, man soll Krankheiten und Altersgebrechen als normal akzeptieren, ebenso wie verschiedene Lebensauffassungen und Ansichten.<\/p>\n

Vielen Dank f\u00fcr dieses Gespr\u00e4ch<\/em><\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

F\u00fcr die Schweizer Familie, Nr.33, 08, 2008, habe ich einen Artikel \u00fcber meine Mutter im Pflegeheim verfasst. Dazu f\u00fchrte ich auch ein Interview mit Dr. med. Regula Gm\u00fcnder, der leitenden \u00c4rztin des Stadt\u00e4rztlichen Dienstes Z\u00fcrich. Sie war 2007 verantwortlich f\u00fcr die \u00e4rztliche Versorgung im Pflegezentrum Riesbach.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":491,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[11,1,27],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/300"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcomments&post=300"}],"version-history":[{"count":19,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/300\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":810,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/posts\/300\/revisions\/810"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=\/wp\/v2\/media\/491"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fmedia&parent=300"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Fcategories&post=300"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.guylang.ch\/index.php?rest_route=%2Fwp%2Fv2%2Ftags&post=300"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}