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Premiere von Peter Weiss im Neumarkt-Theater Zürich

Zürich – Revolution oder Kopulation? Diese Frage stellt das Drama von Peter Weiss «Die Verfolgung und Ermordung des Jean Paul Marat, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter der Anleitung des Herrn de Sade». Premiere war am 5. November 1994.

Das Hospiz zu Charenton entpuppt sich als Heilanstalt, die Darsteller sind Insassen. Sie leiden unter den verschiedensten Krankheiten wie Paranoia, Schlafsucht oder Depression. Marquis de Sade hat «zur Erbauung der Kranken ein Drama ersonnen und instruiert», wie Coulmier, der Direktor der Anstalt, dem Publikum erklärt. Darin stellt de Sade seiner Idee von Individualität des Menschen gegen den Kollektivanspruch der Revolution.

Verkörpert wird dieser Gegenpol von Jean Paul Marat, einem historischen Revolutionär. Er sitzt in der Badewanne, da er ständig von Juckreiz geplagt ist. Simonne Evrard schirmt ihn vor den Menschen ab. Schliesslich gelingt es jedoch Charlotte Corday, zu Marat vorgelassen zu werden. Sie erstickt den Fanatiker, weil es dem Volk trotz der Versprechen der Revolutionäre immer noch schlecht geht.

Stephan Müller hat inszeniert: zurückhaltend, konzentriert, spannend. Er verlegt die Handlung von 1793 in die Gegenwart und verzichtet auf naturalistische Krankheitsbilder. Sehr deutlich unterscheidet er die verschiedenen Ebenen – die Auseinandersetzungen zwischen den Anstaltsinsassen einerseits und das Theater-Spiel der Insassen über die Diskussion zwischen de Sade und Marat andererseits. Der Raum von Lukas Dietschy ist schlicht, ein Parkettboden, graue Wände, geschlossene Türen. Die Badewanne ist einem fahrbaren Holzstuhl gewichen, die Darstellerinnen und Darsteller sind schwarzweiss gewandet und spielen barfuss.

Das Spiel ist von einer eindringlichen Kompaktheit. Die Sprache wird oft rhythmisiert und chorisch eingesetzt. Reinhard von Hacht hat als Direktor die Fäden in der Hand.

Wenn die Patienten ausflippen und aus dem Stück im Stück aussteigen. Lässt er schon mal das Zuschauerlicht anschalten oder eine Beruhigungsspritze verabreichen. Ingold Wildenauer spielt den de Sade – zynisch, resigniert.

Volker Lösch als fanatisierter Marat und Isabelle Menke als mordende Charlotte Corday stehen hie stellvertretend für die überzeugende Geasmtheit des Ensembles.

Erschienen im «Blick», 7. November 1994

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«Die Oper ist kein Museum» https://www.guylang.ch/?p=918 https://www.guylang.ch/?p=918#respond Wed, 28 Nov 2012 08:29:50 +0000 http://www.guylang.ch/?p=918 Umstrittene Regisseurin Ruth Berghaus inszeniert in Zürich (1994)

Zürich – «Katja Kabanova», Oper von Leôs Janácek, hat heute Premiere. Inszeniert hat Ruth Berghaus (67), die mit ihrer Arbeit oft Kontroversen auslöst. Blick sprach mit der deutschen Regisseurin.

Ruth Berghaus

Was reizt Sie an Katja Kabanova?
Ruth Berghaus: «Das Thema ist sehr aktuell, obwohl es um 1860 spielt: Junge Leute sind in traditionelle Rituale eingespannt, fühlen und empfinden aber anders. Sie wollen raus. Sie sehen aber keinen Ausweg.»

Der Text wird übersetzt und als Obertitel über der Bühne eingeblendet. Finden Sie das gut?
«Nein, Wenn man soviel Geld ausgeben kann, hat man auch das Geld , ein Textbuch zu kaufen. In einer halben Stunde haben Sie das gelesen. Wenn man sich die Mühe gibt, sich anzuziehen, zum Coiffeur zu gehen, einen Tisch zu bestellen, kann man sich auch die Mühe geben, das Textbuch zu lesen. Theater ist kein Kino.»

Hat Ihnen die Probezeit gereicht?
«Ja, Wenn alle konzentriert und verantwortungsbewusst arbeiten, geht’s. Leider muss ich oft energisch werden.»

Wie verlaufen die Proben?
«Als Regisseurin muss ich drei Stunden die Leute produktiv und kreativ machen. Das ist wie ein Ping-Pong-Spiel: Das überträgt sich dann auf die Technik und auf die Zuschauer.»

Was reizt Sie an der Zürcher Oper zu arbeiten?
«Die Oper hat eine gute Atmosphäre, ein gutes Ensemble. Dann kenne ich die Sänger und sie verstehen mich.»

Wie gefällt Ihnen die Stadt?
Ich kenne nur den Weg von wo ich wohne zum Theater und zurück.»

Was ist Ihre ‹Philosophie› des Inszenierens?
Musiktheater findet statt mit dem Zuschauer. Er wird angeregt, über das nachzudenken, was er sieht und für sich Vorschläge zu machen.»

Ihre Inszenierungen werden oft abgelehnt.
«Es gibt nicht die richtige Inszenierung. Die Aspekte, die ein Stück bestimmen, ändern sich wie die Zeitläufte. Theater ist kein Museum.»

Wie reagieren Sie auf Inszenierungen Ihrer Kollegen?
«Ich hoffe immer, sie sind gut. Ich schaue mir gerne andere Arbeiten an, ich hoffe auf Impulse.»

Sie sind in Wien mit der Josef-Kainz-Medaille ausgezeichnet worden.
«Ja, für den ‹Kaukasischen Kreidekreis› von Brecht. Das hat mich sehr gefreut.»
Zum Inhalt der Oper:
Ein Opfer der heilen Welt. Katja leidet unter ihrer Schwiegermutter Kabanicha. Auch Tichon, Katjas Gatte, kann seiner Mutter nicht widersprechen. Tichon verreist, und Katja verbringt die Nächte mit Boris. Katja hat jedoch Gewissensbisse und beichtet alles. Alle wenden sich von ihr ab, sie sieht keinen Ausweg und ertränkt sich. Die «heile Welt» ist wieder hergestellt.

Erschienen im «Blick» am 8. 10. 1994

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